Geht so etwas in Deutschland? So richtig : jeder darf seine Meinung sagen? Ohne Antifa und Trillerpfeife? Ohne Aufruf zum Widerstand? Ohne Sprechverbote? Fast nicht vorstellbar. So richtig frei? So wie in England? So richtige Diskussion? Mit ganz unterschiedlichen Meinungen? Auch mit abweichenden? Also auch mit solchen, die zwar den Gesetzen nicht widersprechen, die aber ansonsten unerwünscht sind? Also vom Mainstream abweichen? Nicht Merkel- und Spiegel- konform sind? Mit Meinungen, die Claus Kleber nicht gut finden würde? Bei denen er besorgt gucken würde, oder ein wenig aggressiv? So richtig sauer? Das alles dürfte dort gesagt werden? Nein, nicht in Berlin. Nein, das glaube ich nicht. Wir sind hier nicht in einem Demokratie-erprobten Land. Wir haben das noch nicht gelernt. So etwas würde uns überfordern. Freie Meinungsäußerung. Nein, das wollen wir hier nicht. Das ist uns nicht geheuer. Das kennen wir hier nicht. Geht doch nach England. Geht doch rüber, wenn es euch hier nicht gefällt.
So sieht also die Republik aus an einem gelungenen Wochenende. Jenseits von Wirsindmehr, von Feine Sahne Fischfilet und Grönemeyer. Ohne Gesabber von Merkel, ohne Tränen von Kleber. Keine Haltung, keine Antifa und kein Restle. Auch klar, dass die Reden auf der Berliner Veranstaltung in Englisch gehalten werden, denn man möchte das Volk der Dichter und Denker ja auch nicht überfordern!
Freie Rede in Deutschland? Öffentlich?? JEHOVA!!
»... aber es geht dennoch zivilisiert zu« Ich nehme an, »zivilisiert« im europäischen Sinn - z.B. des Areopag oder von Speakers Corner. Wohl kaum im Sinne der islamischen (Tabu-) Zivilisation (die es z.B. verbietet, die Verbrechen Mohammeds zu thematisieren). Und wohl auch nicht zivilisiert im Sinne der chinesischen (Harmonie-) Zivilisation, in der Konfliktvermeidung obestes Gebot ist. Die Crux ist, dass derlei Veranstaltungen zwar auf der Basis (einem Fundus) gemeinsaner zivilisatorischer Voraussetzungen möglich sind, zwischen sehr unterschiedlichen Kulturen aber kaum zu einem fruchtbaren Dialog führen werden. Dafür fehlen die starken unbestrittenen gemeinsamen Voraussetzungen. Denn weiterhin gilt, was der von mir verehrte Gilbert Keith Chesterton schrieb]: “Only a man who knows nothing of reason talks of reasoning without strong undisputed first principles. (Nur ein Mensch, der nichts von Vernunft versteht, spricht vom Denken [und in diesem Fall Diskutieren] ohne geteilte starke Voraussetzungen.)
Ich versuche seit heute Mittag mit jemandem, der mich als Rassisten bezeichnet hat, weil ich das Verhalten der Muslima beim Rausschmiß des St. Martins-Reiters als inakzeptabel bezeichnet habe, in einen Austausch zu kommen. Ich stelle meine Position dar, aber als Reaktion kommt nur, “was willst du mir damit sagen? und “dann brauchen wir kein Gespräch zu führen”. Also, was nützt es, das Diskutieren?
Eine schöne Idee! Sie funktioniert sicher auch in der Puppenstube, vielleicht sogar noch in London, weil der Stil der Briten dazu passt. In Berlin kann es aber nur zur Farce verkommen. Es ist letztendlich wieder ein Versuch, Wissenschaft durch Populismus des Halbwissens zu ersetzen. Das haben wir doch gerade. Dazu muß man vor allem nicht nach Berlin fahren, wenn man noch bei Sinnen ist und wenn man nicht zufällig ein Segelschiff findet, das nach Berlin fährt. Die Idee, dass irgendwelche Leute, mit halber Vorbildung zusammen kommen und sich dann demokratisch niederbrüllen, aber mit Anstand, wobei natürlich die AfD ausgeschlossen ist und jeder, der sich nicht eindeutig distanziert, und Klimaleugner sind sowieso gekaufte Gedankenverbrecher, die man nur momentan noch nicht richtig bestrafen kann. So eine demokratische Debatte braucht es vielleicht bei der Frage, ob wir Nicht-Asylberechtigte Nicht-Flüchtlinge weiter unbegrenzt hier haben wollen, weil sie nun einmal da sind. Dieser Veranstaltungsstil soll nur bitte nicht in immer wieder neuer Form auf echte Wissenschaft losgelassen werden. Reicht das IPCC nicht als populistische Veranstaltung ohne Bezug zu gründlicher und Verantwortlicher Wissenschaft? Wie stellen sich Max und Moritz und Lieschen Müller eigentlich die Wissenschaft vor? Das scheint das Hauptproblem zu sein!
Sehr geehrte Frau Beppler-Spahl, nach Berlin kommen, zur freien Rede! Na, das wird ein Spaß. Auto abgefackelt, von der ANTIFA mit Mord und Totschlag bedroht werden, bespuckt werden, weil man ja ein Rechter oder Leugner der Klimakatastrophe ist. Alles dabei für ein gelungenes Wochenende. Dann doch lieber London. MFG Nico Schmidt
Ich bin gespannt, ob das in Berlin möglich ist. Schließlich wird dort ja nicht nur “Wahrheit” verbreitet, sondern auch “Fake News”, und vor so etwas muß uns natürlich die Antifa schützen.
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