Gerd Held / 25.10.2023 / 06:00 / Foto: Montage Achgut.com / 57 / Seite ausdrucken

Wer mehr Gutes will, muss sich auf mehr Böses einlassen

Was ist die Alternative zum endlosen Drama von größten Bedrohungen und radikalen Rettungen? Deutschland braucht ein realitätstaugliche Maxime seines Handelns. Wenn das Land mehr Gutes und Schönes erreichen will, muss es mehr Widrigkeiten ertragen können.  

Im ersten Teil dieser Artikelfolge wurde die Gefangenschaft dargestellt, in die ein Land sich begibt, wenn es seinen Kurs durch dunkelste Gefahren und rosigste Rettungen bestimmen lässt. Wenn es zwischen größter Angst und rosigsten Hoffnungen hin und her gerissen ist. Der Glaube, dass dies extreme Hin und Her besonders motivierend wirkt, täuscht. Im Gegenteil werden durch eine solche Dramatisierung der Welt die Räume und Zeiten des Handelns bedrückend eng und kurz.

So geschieht es auch im Deutschland unserer Gegenwart. Die Beschwörung extremster Gefahren und ebensolcher Rettungen führt zur Logik der „Wenden“, die hierzulande Staat und Wirtschaft in Beschlag genommen hat. So hat Deutschland den festen Boden und die Kontinuität verloren, der die Grundbedingung ist für längere Festlegungen auf einen Bildungsgang, auf einen Beruf, auf eine Familie und natürlich auch für größere Investitionen in ein Unternehmen oder eine Infrastruktur. Die längeren Handlungsstränge und die jederzeitige Verlässlichkeit seiner Gesetze werden so zerstört. 

Eine erste Konsequenz lautet: Abstand gewinnen zum Extremismus von Gefahr und Rettung. Dazu muss man zu dem täglich in den Massenmedien servierten Drama von „Die Welt ist aus den Fugen“ und „Wir schaffen das“ auf Distanz gehen. Es müssen nicht nur überzogene Bedrohungen relativiert werden, sondern auch überzogene Erwartungen an die Zukunft zurückgenommen werden. Für die beiden großen Ordnungssysteme „Staat“ und „Wirtschaft“ ist eine Orientierung an höchsten Gefahren oder höchstem Glück keine hilfreiche Option.

Planetare Katastrophen und rosige Zukünfte kann man sich immer vorstellen – als Werk von Literaten und als Repertoire des Feuilletons haben sie ihre Berechtigung. Aber sie liegen außerhalb der Reichweite des politischen oder wirtschaftlichen Handelns. Die realen Krisen und realen Lösungen legen diesseits des Dramas von höchster Gefahr und ultimativer Rettung. Auch ein „ewiger Frieden“ steht in der Moderne nicht zur Wahl. Man kann Kriege einhegen, aber Gegensätze und Gewalt nicht gänzlich verbannen.

Unsere Gegenwart ist durch erhebliche Spannungen geprägt. Es wäre töricht, das zu ignorieren. Aber man sollte diese Spannungen nicht noch steigern. Vielmehr muss die Regierungskunst in dieser Lage darin bestehen, der Verführung durch extreme Szenarien zu entgehen. Solche Szenarien führen in einen Teufelskreis von immer größeren Ängsten und immer höheren Rettungseinsätzen, in dem dann auch Grundlagen unserer Zivilisation und Freiheit geopfert werden. Da liegt jetzt das Problem: Deutschland ist auf einem Wende-Kurs, der dem Land schon schwerste Belastungen beschert hat. Und es findet im Moment noch nicht den Ausstieg aus diesem Kurs. Dieser Ausstieg erfordert mehr als nur kritische Distanz.  Für eine Kursänderung wird ein generelles Leitprinzip des Handelns gebraucht: eine konstruktive, realitätstaugliche Maxime, die den Spannungen der Gegenwart gerecht wird. 

Wo ein simpler „Wille zum Guten“ nicht reicht 

Wenn man den gegenwärtig dominierenden Kurs näher betrachtet, findet man dort eine sehr einfache Logik: Alles Böse ist zu meiden, nur das Gute ist zu suchen. Für das Handeln in einer realen Welt ist diese einfache Wahl zwischen dem Bösen und dem Guten eine allzu naive Maxime. Sie versagt dort, wo man das Gute nicht haben kann, ohne sich auf das Böse einzulassen. Wo Gutes und Böses, Schönes und Hässliches, Helles und Dunkles unlösbar miteinander verkoppelt sind, macht eine Maxime, die das Gute und Schöne nur in absoluter Reinheit akzeptiert und es nur unbefleckt empfangen will, ein Land hilflos.

In kritischen Situationen macht diese Maxime den Horizont der Wahrnehmung und die Reichweite des Handelns eng. Mit anderen Worten: Wer die harte Seite der Freiheit nicht aushalten kann, macht die Freiheit klein. Ein Beispiel ist die Migrationskrise: Man versucht, die harte Situation des Zurückweisens an der Grenze um jeden Preis zu vermeiden und muss dann über kurz oder lang eine Überlastung des Landes und schwerwiegende Einschränkungen der Freiheit hinnehmen. 

Diese Konsequenz gilt aber nicht nur im Umgang mit Fremden, sondern auch im Umgang der Bürger mit sich selbst. Ein Beispiel ist der Umgang mit der Corona-Krise. Zu Beginn der Corona-Krise hat der ehemalige Verfassungsrichter Udo di Fabio in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („An den Grenzen der Verfassung“, 6.4.2020) eine bestimmte „Programmierung“ der politischen und rechtlichen Ordnung der Bundesrepublik beschrieben.

Er bezieht sich dabei auf Situationen, in denen die Knappheit der intensivmedizinischen Mittel dazu führt, das Entscheidungen getroffen werden müssen, wer diese Mittel bekommt und wer nicht. Er schreibt, dass „…unsere politische und rechtliche Ordnung darauf programmiert ist, das Entscheidungsdilemma der Selektion, das meint `Triagieren´, so weit zu verhindern, wie es irgend geht. Man kann sogar die ganze Identität, das Besondere unserer Republik so verstehen, dass wir prospektiv und vorsorgend alles tun, die Zwänge der Not und des blanken Elends, die banale Logik der Katastrophen und der Kriege gar nicht erst entstehen zu lassen, um die freiheitliche Wertordnung nicht zu gefährden.“ Was di Fabio – zustimmend – hier als „das Besondere unserer Republik“ bezeichnet ist die Herrschaft der Maxime, dass Härten um jeden Preis vermieden werden müssen – auch auf Kosten grundlegender Freiheitsrechte der Verfassung. Im Corona-Fall ging es um den Lockdown, also einen schweren Eingriff in das Wirtschaftsleben und das öffentliche Leben. Inzwischen hat sich gezeigt, wie zerstörerisch die Suche nach einem totalen Sieg über das Virus (Null-Covid-Strategie) ist. 

Diesseits der absoluten Bedrohungen

Wie aber müsste eine Maxime lauten, die verhindert, dass unser Land (und manch anderes Land) immer erst in die verheerende Falle des „reinen Guten“ tappen muss, um sich dann viel zu spät zu Korrekturen zu entschließen? Eine solche Maxime müsste das Entweder-Oder zwischen dem Guten, Schönen, Hellen und dem Bösen, Schmutzigen, Finsteren aufgeben und durch eine positive Verkopplung ersetzen: Wer mehr Gutes will, muss sich auf mehr Böses einlassen. Wer mehr Schönes will, muss mehr Schmutziges aushalten. Wer eine größere Reichweite der Freiheit will, muss die harte, schwierige, unfreie Seite der Freiheit hinnehmen.

Es geht also nicht um einen „Sieg“ des Guten über das Böse, sondern um eine Anpassung an Bedingungen, die man nicht ändern kann. So entsteht eine Welt „Diesseits“ der absoluten Bedrohungen (bei einem Sieg des Bösen) und der absoluten Erlösungen (bei einem Sieg des Guten). Und dies Sich-Einlassen, dies Aushalten, dies Sich-Anpassen kann nicht bloß ein Nebenprodukt von Handlungen sein, die eigentlich den völligen Sieg angestrebt haben und dann, widerwillig, ein Übel hinnehmen. Nein, es ist geht um eine positive Maxime, die Gut und Böse einschließt.

Das bedeutet aber nicht irgendeinen „Kult des Bösen“, der das Finstere, Schmutzige und Böse zu einem Wert an sich erklärt, sondern es geht um die Handlungsfähigkeit in den Gegebenheiten einer Welt, die wir uns nicht aussuchen können. Diese Bejahung des Handelns unter „fremden“ Bedingungen gibt dem Handeln eine erweiterte Reichweite. Und hier scheidet sich Freiheit von Willkür. Die Freiheit wird zur ständig neu zu erringenden Freiheit. Erst durch den Gegenpart einer Wirklichkeit, die wir nicht beherrschen können, bekommt unsere Freiheit ihre Größe und Würde. Es ist die Würde, real zu sein – und aus einem nur selbstbezogenen Wünschen und Wollen herauszutreten. In diesem Sinn gibt es ja die „Würde der Arbeit“, die wir angesichts einer schweren Arbeit empfinden.   

In seinen Betrachtungen über die Zustände in Amerika, die der französische Philosoph und Staatsmann Alexis de Tocqueville in den 1830er Jahren verfasste, findet sich ein Kapitel „Der Ehrbegriff in der Demokratie“. Dort gibt es eine Passage, in der die Bedeutung des Ertragens sehr deutlich zum Ausdruck kommt: „In Amerika wird der kriegerische Mut wenig geschätzt; der Mut, den man am besten kennt und am höchsten achtet, besteht darin, der Wut des Ozeans zu trotzen, um schnellstens im Hafen zu sein, die Nöte der Wüste ohne klagen zu erdulden und die Einsamkeit, die grausamer ist als alles Elend; der Mut, der für den plötzlichen Zusammenbruch eines mühevoll erworbenen Vermögens Unempfindlichkeit verleiht und neue Kraft eingibt, wieder von vorne anzufangen. Dieser Mut ist es, der für die Erhaltung und Prosperität des amerikanischen Staates besonders notwendig ist und der von ihm besonders geehrt und gefeiert wird. Ohne ihn wäre man ehrlos.“  (Alexis de Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika)

Die Tugend des „Ertragens“ 

Wenn man genau hinschaut und zu verstehen versucht, was die Krisenpolitik der Gegenwart dazu treibt, ihr Heil in opferreichen Fundamentallösungen zu suchen, stößt man immer auf einen Punkt: Die Tugend des Ertragens kommt nicht vor. In vielen Ländern hat eine politisch-moralische Kultur die Oberhand gewonnen, die alles Harte zum absolut Schrecklichen erklärt und nicht mehr aushalten will und kann. Eine Lösung kann dann nur noch in einem totalen Sieg über alles Üble und Finstere bestehen. So war es – wie oben beschrieben - in der Corona-Krise, bei der in Deutschland noch starke Restriktionen aufrechterhalten wurden, als sie in anderen Ländern schon lange beendet waren – weil man hierzulande um jeden Preis eine Rationierung lebensrettender Maßnahmen (Triage) vermeiden wollte. Inzwischen ist man zu einer Null-Covid-Politik auf Distanz gegangen, aber man tut sich schwer, die moralische Qualität des Ertragens von Triage-Situationen offen zu erörtern und ausdrücklich zu bejahen. So ist man für den Fall einer neuen Pandemie schlecht gerüstet. 

In einer viel größeren Dimension zeigt sich die Bedeutung des Ertragens in der Klima-Krise. Der Schwerpunkt der gegenwärtigen Klimapolitik in Deutschland liegt nicht auf Schutzmaßnahmen, die die Folgen extremer Wetterereignisse mildern können. Auch nicht auf wasser- und forstwirtschaftlichen Umbaumaßnahmen, die ein Aushalten verlängerter Hitze und Dürreperioden ermöglichen würden. Stattdessen stellt man eine definitive Lösung („Klimaneutralität“ durch Ausstieg aus fossilen Energieträgern) in Aussicht.

Diese angeblich greifbare Fundamentallösung entwertet die Verbesserung von Schutz und Wehrhaftigkeit angesichts neuer (und alter) Unbillen des Klimas. Die große „Ursachenbekämpfung“ führt zur Vernachlässigung jener Sphäre, in der eine Kombination aus anstrengender Arbeit und Aushalten von allen möglichen Widrigkeiten der Natur gefragt ist. Dabei lassen die Resultate der „großen“ Klimapolitik auf sich warten und sie erscheint mehr und mehr als akademische Alibi-Veranstaltung, um sich dem mühevollen Alltag vor Ort – vor allem auf dem Land – nicht aussetzen zu müssen.

In der Migrations-Krise gibt es einen ähnlichen Gegensatz zwischen einer „großen“ Scheinlösung (durch ein schnelles, massenweises Wechseln der Landeszugehörigkeit) und einer „kleinen“ Reallösung (durch die langsame, mühsame Entwicklung im eigenen Land). Die kurze Härte einer Flucht, die insbesondere für junge, alleinstehende, gewaltbereite Männer gar nicht so hart ist, ist mit dem langen, mühevollen Entwicklungs-Weg eines Landes und den dort Tag für Tag zu bewältigenden Schwierigkeiten überhaupt nicht vergleichbar. Das ist mit den „Nöten der Wüste“ gemeint, von denen Tocqueville spricht. Hier ist wahrlich ein Ertragen gefragt, das vor allem ein Ertragen der Langsamkeit kleiner Fortschritte ist.

Und das gilt insbesondere auch für jene Länder, die im Laufe des 20. Jahrhunderts ihre Unabhängigkeit erkämpft haben und die danach einen Bevölkerungsüberschuss produziert haben, den sie kaum bewältigen können – und den auch kein anderes Land dieser Welt aufnehmen kann. So muss Deutschland wie andere Länder auch endlich die eigenen Grenzen hüten und die Spannungen ertragen, die mit dem Zurückweisen von Migranten verbunden sind. Aber es muss auch in Außenpolitik und Außenhandel die Tatsache ertragen, dass die Herkunftsländer souverän sind und wir nicht das Recht haben, sie auf unsere Normen zu verpflichten. 

Man könnte hier eine Erörterung anschließen, was ein „Ertragen“ in den kriegerischen Konflikten unserer Gegenwart bedeutet. Eine Generalantwort – sei es Kriegsenthaltung oder Kriegsteilnahme – gibt es hier nicht. Das kann an dieser Stelle nicht weiter vertieft werden.

Die harte Seite der Freiheit suchen

An diesem Punkt kann aber schon versucht werden, eine Handlungs-Maxime zu formulieren, die aus der Gefangenschaft in unlösbare Krisen herausführen kann. Eine Maxime ist kein Programm, das Ziele festlegt. Sie braucht kein ideologisches Gebäude, sondern wirkt als einfaches Leitprinzip, das auf ganz verschiedenen Handlungsfeldern und von sehr unterschiedlichen Menschen aufgegriffen werden kann. Ein solches Prinzip schafft keine neue politische Partei im Lande, sondern kann die gesamte Parteien-Landschaft verändern. Und was noch wichtiger ist: Eine solche Maxime kann nicht nur das politische Handeln prägen, sondern auch das wirtschaftliche Handeln und das Alltagshandeln der Bürger. So verstanden, könnte eine Maxime, die in der Lage wäre, das Land auf einen anderen Kurs zu bringen, folgendermaßen lauten: Wenn Du Deine Freiheit nicht verlieren willst, musst Du die harte Seite der Freiheit suchen. 

Oder, wenn man es positiv ausdrücken und ein ganzes Land ansprechen will: Wenn Deutschland mehr Gutes und Schönes erreichen will, muss es mehr Widrigkeiten ertragen können.  

Eine solche Maxime leugnet also nicht die Krisen unserer Zeit, aber sie erklärt die Krisen nicht für „unerträglich“. Sie singt nicht das hohe Lied auf „alles Harte“. Sie begnügt sich auch nicht mit einem bloß passiven Sich-Fügen. Vielmehr zielt sie auf ein aktiv-arbeitendes Ertragen. Nur so ist sie eine wirkliche und wirksame Alternative zu der Kombination von einschüchternden Gefahren-Beschwörungen und rosigen Rettungs-Versprechungen durch eine fürsorgliche Hand. Ein modernes Land ist aus einem anderen moralischen Stoff.

Von jeher beruhte die Stärke der bürgerlichen Redlichkeit gegenüber einer einschüchternden und fürsorglichen Bevormundung darauf, dass sie den Realitäten dieser Welt näherstand und sich auf die harten Bedingungen des Daseins stärker einlassen konnte. Die moderne Zivilisation ist mit der Fremdheit und Dinglichkeit, die untrennbar zu ihr gehört, im Grunde ein ständiges Ertragen. Ohne diese Erfahrung und Fähigkeit ist Bürgerlichkeit gar nicht möglich.

Aber genau diese Erfahrung und Fähigkeit ist heute im „Wendeland“ Deutschland an den Rand gedrängt worden. Im „Wendeland“ Deutschland gilt sie als überholt und überflüssig. Vor diesem Hintergrund bekommt die hier aufgestellte Maxime ihre Bedeutung: Bei der Rehabilitierung der harten Seite der Freiheit geht es letztlich um eine Rehabilitierung der Moderne. Dazu mehr im folgenden Teil III dieser Artikelserie.

Lesen Sie hier Teil eins dieser Reihe: Deutschland: Not durch falsche Ziele.

 

Dr. rer. pol. Gerd Held, geb. 1951, studierte Sozialwissenschaften sowie Sozialphilosophie und promovierte und habilitierte an der Universität Dortmund, wo er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Privatdozent tätig war. Von 2008 bis 2015 war er Leitartikler und Essayist bei der Tageszeitung „Die Welt“. Seit 2016 war er als freiberuflicher Publizist tätig. Er lebt in Berlin.

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Katharina Fuchs / 25.10.2023

Gut und Böse sind zwei Seiten einer Medaille und keiner weiß so genau, welche Seite was ist, wie ein Freund von mir zu sagen pflegte; ohne Dunkelheit kein Licht, schon klar - und trotzdem verursacht mir die Überschrift ein leicht flaues Gefühl. Mit dem Satz kann man nämlich so ziemlich alles hoffähig machen, was vielen Menschen normalerweise gegen den Strich gehen würde. Und genau das wird in Deutschland in erschreckendem Maße wieder mal praktiziert.——“Natürlich wollen wir, daß alle gesund und glücklich sind - deswegen eben Coronamaßnahmen, Beschneidung der Grundrechte, vielfach aufgezwungene Impfungen, alles für den guten Zweck.”—- “Jaa, wir wollen das Klima retten und unseren Kindern eine schöne Welt hinterlassen. Deswegen zerstören wir jetzt mal eben Umwelt und Natur, ist zwar scheinbar schlecht, aber in 100 Jahren sind wir dann klimaneutral, was immer das sein soll.”—- “Jaa, natürlich möchten wir armen, in Not geratenen Menschen helfen, da nehmen wir dann auch zerstörte Städte in Kauf.” Und so weiter, und so fort. Die versuchen sogar, uns einen totalitären Staat schmackhaft zu machen, damit wir damit ‘unsere’ Demokratie retten können.—————Mir ist klar, daß der Autor seine Worte so nicht verstanden haben wollte, aber die ‘Maxime’ “Da müßt Ihr jetzt durch (durch das Böse) , damit das und das und das (das Gute) später möglich ist”  (wie etwa morgens nur 30 Sekunden lang kalt duschen, damit wir Russland besiegen können, oder so was in der Art) - hat hierzulande immer leichtes Spiel gehabt. ————- Vielleicht sollte man in Deutschland einfach damit aufhören, über Gut und Böse zu philosophieren, und stattdessen schlicht wieder wie normale Menschen leben, ohne höhere Ziele, größere Werte und hehre Ideologien, ohne ‘generelle Leitprinzipien’. Und sich stattdessen ein Zitat aus einem Film zu Gemüte führen; “It ain’t right and it ain’t wrong. It just is.”

Marc Munich / 25.10.2023

@Volker Kleinophorst :  @ Munich Der “verrückte Schnauzbart” wusste, offenbar im Gegensatz zu Ihnen, dass eine deutsche Weltherrschaft der ja auch einen Angriff auf die USA und Kanada inkl. Besetzung einschlösse, militärisch unmöglich war und ist, besonders für ein Land mit nicht mal 70 Millionen Einwohnern. Das könnten Sie auch selber wissen. Da war der Schnauzbart schlauer als Sie.” Ui, hört sich ja fast so an, als wollte da Einer den verrückten - pardon - den “schlauen” Schnauzbart (vor mir) verteidigen.  So exklusiv bin ich natürlich nicht in des Führers “schlauem” Hirn gesessen, um zweifelsfrei festzustellen, dass da ein ganz normal bzw. rrrrrrational-tickendes Militärgenie dahinterstecken musste.  Ich hoffe, dass Sie zumindest auch so eine Art Militär-Experte sind, denn mit (Chaplins)  Ironie bezüglich des “schlauen” Schnauzbarts (guckst du wunderbare Szene mit schlaue Führer und große Globus;-) kennen Sie sich offensichtlich nicht aus.  Da mich IHRE Schläue aber dennoch so unglaublich beeindruckt,  ändere ich den von Ihnen beanstanden Satz eben in “Der schlaue Schnauzbart wollte nur Raum im Osten” ab.  Ich hoffe, dass Sie jetzt glücklich/er sind.  PS:  Nach meiner Info war Deutschland mit Italien u. Japan verbündet. Ihre 70 Mio- Rechnung sollten Sie Mal bei Gelegenheit dennoch überdenken.

A. Ostrovsky / 25.10.2023

Ilona Grimm : >>@A.Ostrovsky an j.heini: Ich lebe seit 35 Jahren in Oberbayern, aber das Rucksack-Es ist mir noch nie irgendwo begegnet. Was ist das???<<  Das Rucksack-Es ist ein Buchstabe. Es sieht fast so aus, wie das griechische Beta oder das latainische große B.  Daa… da ist es. In “große” kurz vor dem Schluss. Das ist das Rucksack-Es. Und ich will nicht wirklich bestreiten, dass wir in der ersten Schulklasse möglicherweise auch Rucksack-S gesagt haben, aber dann hieß es ziemlich schnell Eszett, obwohl da gar kein Zett dran ist. Eszett ist auch nicht optimal, aber Rucksack-Es erinnert mehr an Sprechen nach Zahlen, oder wie soll ich sagen. Man hätte es auch Ruprecht-Kringel nennen können, weil ja auch kein Kringel dran ist. Also nur im deutschen Sprachraum gibt es das. Die Deutschen haben da ein Problem. Die haben da sowas ohne richtigen Namen. Man kann es nur deuten oder in die Luft malen. Oder man sagt einfach Rucksack-Es. Man hätte auch lautmalen können. Zum Beispiel Kreissägen-S. Aber Kreissägen sind ja eventuell auch verschieden. Manche Buchstaben hätte man nie erfinden sollen. Wie soll man einem Menschen, sagen wir mal einem Schutzsuchenden, erklären, dass in Wasser das Doppel-Es ein kurzes a macht, aber in Strasse ein langes. Viel Spass sagen die, ich glaube das sind die Hessen und die Rheinländer, mit kurzem a deswegen, obwohl sie Spaß meinen. OK, man hätte in Strasse einfach das a doppelt und das s einfach schreiben können, aber dann weiß (da ist es wieder) ja niemand, dass man das Es zischen muss, wie eine Schlange. Die verrückteste Idee war es wohl, die deutsche Sprache mit latainischen Buchstaben und arabischen Zahlen zu schreiben. Schlechte Römer-Idee. Fremdbestimmt, schon immer.

Elias Hallmoser / 25.10.2023

»Wenn das Land mehr Gutes und Schönes erreichen will, muss es mehr Widrigkeiten ertragen können.« Das ist angewandte Dialektik. Das Gute und Schöne (These) als zusammengehörend mit den Widrigkeiten (Antithese) bildet die Synthese. Das Gute und Schöne kann also nicht von den Widrigkeiten getrennt werden; beide zusammen bilden eine Einheit.

A.Schröder / 25.10.2023

Der Spruch, weil gerade so angesagt: Tue nichts Gutes, dann widerfährt dir nichts schlechtes.

Franz Kutschke / 25.10.2023

Die Dosis macht das Gift. Wohl auch beim Guten.

Ilona Grimm / 25.10.2023

A.Ostrovsky: Zum Strichpunkt fällt mir gerade Bernd Zeller ein, der in seinem Buch „Die Sprache des Grünen Reichs“ wichtig fand, die Darm-Operierten sprachlich „mitzudenken“.

Ilona Grimm / 25.10.2023

@A.Ostrovsky an j.heini: Ich lebe seit 35 Jahren in Oberbayern, aber das Rucksack-Es ist mir noch nie irgendwo begegnet. Was ist das??? (Okay, ich setze mal die Schweizer Kühe darauf an.) Über den Strichpunkt amüsiere ich mich allerdings seit 35 Jahren… Doch, darüber kann ich lachen.

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