Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl in Nordmazedonien hat die Kandidatin der Mitte-Rechts-Opposition die meisten Stimmen erhalten, jedoch keine absolute Mehrheit erreicht.
Nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen führte die von der Opposition unterstützte Kandidatin Gordana Siljanovska Davkova, die selbst keiner Partei angehört, mit knapp 40 Prozent deutlich vor der Konkurrenz. Der amtierende Präsident Stevo Pendarovski erhielt laut Wahlkommission knapp 20 Prozent der Stimmen. Er wird von den regierenden Sozialdemokraten unterstützt. Beide treten in der Stichwahl am 8. Mai gegeneinander an. An diesem Tag finden auch die Parlamentswahlen statt.
Insgesamt hatten sich sieben Kandidaten um das weitgehend zeremonielle Präsidentenamt beworben. Themen wie der Wunsch nach einem EU-Beitritt, Rechtsstaatlichkeit, der Kampf gegen Korruption und die Verringerung der Armut und ein Stopp der Auswanderung dominierten den Wahlkampf. In dem Land mit 2,3 Millionen Einwohnern waren etwa 1,8 Millionen Wähler registriert. Die offizielle Wahlbeteiligung lag bei knapp 50 Prozent. Entscheidend für die Stichwahl werden die Stimmen der albanischen Minderheit sein, die etwa 30 Prozent der nordmazedonischen Bevölkerung ausmacht.
Nordmazedonien ist seit 2005 Beitrittskandidat der Europäischen Union, jedoch begannen die Gespräche über eine Mitgliedschaft erst im Jahr 2022. Es dürften Jahre vergehen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Sowohl Siljanovska Davkova als auch Pendarovski sind für den EU-Beitritt.
(Quelle: Tagesschau)